04.03.2022 Beobachtungsbericht

Beobachtungsbericht von 04.03.2022

von René Rabl

 

Es scheint ein vielversprechender Sternenhimmel zu werden. Gegen 18 Uhr haben Norbert und ich unser Equipement aufgebaut - Sternwarte geöffnet mit 10 Zoll Planetennewton, 16 Zoll Dobson auf der Terasse und als BackUp das Meade 8 Zoll auf der Rockerbock!

10 Zoll Planetennewton:

Der Mond steht als zunehmende Mondsichel mit 5% voll im Westen und die Luft ist so richtig ruhig. Das Entlangfahren an der beleuchteten Mondoberfläche macht richtig Freude. Ich bin dabei völlig von der guten Qualität des 12mm Orthos überrascht. Damit lässt es sich wunderbar zahlreiche Details des jungen Mondes erkennen. An den Polen läuft die Sicht ganz schmal zusammen und es lassen sich einzelne Kratergipfel wie an einer Perlenkette aneinander gereiht sehen. Gegen 18:40Uhr habe ich, ohne es geplant zu haben, den "Sternenaufgang" von 14 CETI über der Mondoberfläche beobachten können. 14 Ceti hat eine Helligkeit von +5,94 Mag und eine Entfernung von 178 Lj. Über 20 Minuten bin dem Spektalen gefolgt. Interessant war, wie groß doch die Eigenbewegung des Mondes ist. 14 Ceti hat sich deutlich vom Mondhorizont wegbewegt (klar es war der Mond, der sich bewegte). Nach ca. 20 Minuten positionierte sich der kleine Stern schon eine halbe Okularbreite vom Terminator. Ein richtiger Sternenaufgang!!!!!

Im Laufe der Woche habe ich rein zufälig im Trapezium des Orions die Komponente E erkennen können. Heute Abend war es das erste aufgesuchte Objekt. Die Bedingungen sind wirklich gut. Die Sterne des Trapezes sind ruhig im 20er TelVue-Pössl, im 9er Vixen und 12mm Ortho zu sehen. Die Komponenten E und F sind klar zu beobachten - Toll!!

Im blauen Forum habe ich über die Sichtbarkeit von Sirius B gelesen. Dort wird geschrieben, dass wenn sich die Komponenten E und F des Oriontrapezes im Teleskop sehen lassen, dass kann man mit dieser Optik auch Sirius B sehen. Gelesen - Getan. Das muss ich unbedingt ausprobieren!!!!! Bisher war ich noch nie auf die Idee gekommen Sirius A durch das Okular zu betrachten. Als ich ihn im Fadenkreuz hatte, fand ich, dass es an sich auch keine gute Idee ist, diesen hellen Stern mit einem Teleskop zu betrachten. Das Ding blendet ja fürchterlich. Mein erster Eindruck, als ich Sirius A im Blick hatte - da habe ich keine Chance!!!! Mit -1,46 Mag ist der hellste und mit 8,7 Lj fünftnächste Sterne ein echter Blender! Zum Glück kannte ich dank des Internets die Position des kleinen Zwergsterns. Also nach einigem hin- und her, bin ich auf die Idee gekommen den Hauptstern hinter dem Okularrand verschwinden zu lassen. Zuerst dachte, ich das bringt nichts, denn Sirius A überstrahl trotzdem alles und ich habe v.a. nur überstrahltes Geflackere gesehen. Bis mir auffiel - bei dem ganzen Geflackere gibt es manchmal ganz schwach einen ruhig stehenden Lichtpunkt zu sehen. Das ist er.... Ich habe Sirius B beobachten können!!!!

Nachdem die Montierung nun wohl doch eine Revision des Zahnriemenantriebs benötigt - es gibt ein großen Spiel im Antrieb - habe ich die Beobachtung mit dem Planentennewton beendet.

 

16 Zoll Dobson

Natürlich bin ich zwischendurch immer wieder mal ans Dobson. Norbert hat so einiges ins Okular gebracht. Je nach dem kamen UHC, H-Alpha und OIII-Filter zum Einsatz. Hier eine Aufzählung:

  • M51 - die Struktur der Whirlpool-Galaxy ganz klar zu sehen
  • M33 - obwohl der Himmel nicht ganz dunkel war, sind Strukturen zu sehen gewesen und die Größe dieser Galaxie beeindruckt einfach
  • M1 - immer wieder schön
  • M101 - wegen des hellen Himmels, schwer zu finden - erst im Filter gut zu erkennen
  • M97 - Eulennebel - in OIII deutliche Strukturen
  • M109
  • M108
  • NGC 1499 - California Nebula war nicht zu sehen
  • M65, M66 und NGC 3628 
  • M96, M95
  • NGC 1491 ein Emissionsnebel - besonders gut in OIII zu sehen

 

BackUp Meade 8 Zoll

Im Vergleich zum 16 Zoll natürlich ist es eine deutlich Umstellung - der Genuss jedoch nicht minder!

  • M51 mit Strukturen
  • die anderen Galaxien konnte ich nicht finden - ich investierte aber nicht viel Zeit - Norbert war immer schneller
  • M37 offener Sternenhaufen in der Auriga